Propolis und andere Bienenprodukte, 22. Januar 2016

Frau Dr. Elke Frenzel, die als Referentin zum Thema „Propolis und andere Bienenprodukte“ eingeladen war, stellt sich kurz vor. Sie ist Bienenfachwart und Vorsitzende des Bienenvereins Massenhausen. Sie interessiert sich schon lange für alte Heilverfahren und betreut mit ihrem Mann 20 Bienenvölker. Ihren Vortrag titulierte sie „Honig, Propolis & Co, Gesundheit aus dem Bienenvolk“. Als gängige, teilweise nicht mehr so häufig angewendete Mittel aus dem Bienenstock nennt sie: Pollen als Energiespender, Gelee Royale, Bienengift gegen Rheuma/Arthritis und Bluthochdruck, Bienenwachs für klassische Wickel und Apilarnil als Stärkungsmittel für alte Menschen. Apilarnil ist 3 bis 10 Tage alte, zerquetschte Drohnenbrut. Apitherapie gibt es seit sehr langer Zeit. In Rumänien finden sich etwa 300 reine Apitherapie-Kliniken. In der Hieroglyphenschrift der Alten Ägypter ist die Biene als Hieroglyphenzeichen vertreten.

Frau Dr. Frenzel stellt allen ein Skript ihres Vortrages zur Verfügung und geht im weiteren Verlauf auf Honig und Honig-Zubereitungen für verschiedene Anwendungen ein (siehe Skript). Dass Honig den Schlaf fördert, erklärt sie durch den Tryptophan-Gehalt des Honigs. Tryptophan wird im Körper zu Melatonin, welches den Schlaf fördert, umgewandelt. Warum man Kindern erst ab dem Alter von 1 Jahr Honig geben darf, erklärt sie damit, dass es einen Fall von Säuglingsbotulismus gegeben hat, der durch Clostridium botulinum-Sporen im Honig verursacht war.

Anschließend stellt Frau Dr. Frenzel Propolis vor und erwähnt, dass Propolis auch im Bienendarm bei der Verdauung der harzigen Hülle von Pollenkörnern freigesetzt wird. Es werden Möglichkeiten zur Gewinnung von Propolis und zu Propolis-Zubereitungen und ihren Wirkungen (siehe Skript) vorgestellt. Dass bei der Herstellung von Propolistinktur 70%iger und nicht 96%iger Alkohol verwendet wird, erklärt sich daraus, dass durch den Wassergehalt auch wertvolle wasserlösliche Bestandteile des Propolis extrahiert werden. Die Referentin weist darauf hin, dass selbst hergestellte Propolistinktur nur für äußerliche Anwendung verkauft werden darf. Dabei muss jedoch die Kosmetikverordnung beachtet werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Propolis-Tinktur für Sattelpflege oder Möbelpolitur zu verkaufen. Im Anschluss an das Referat konnten noch Fragen gestellt werden. Dabei ging es um Desensibilisierung gegen Allergien durch Einnahme von Honig. Sehr häufig kann eine Allergie durch regelmäßige Einnahme über das ganze Jahr von Blütenhonig geschwächt werden. Hier ist der Gehalt an Pollen ausschlaggebend. So ist Deckelwachshonig besser geeignet als Frühjahrsblütenhonig und dieser besser als Sommerhonig. Allerding kann auch ein gegenteiliger Effekt, nämlich eine verstärkte allergische Reaktion, auftreten.

Elisabeth Roth